Kontrolliertes Schleudern

Auf anraten unserer Berufsgenossenschaft wurden den Mitarbeitern der Allgemeine die Möglichkeit geboten, ein kostenloses Sicherheitstraining auf dem Verkehrsübungsplatz in Vaihingen/Enz zu machen.

Mit elf weiteren Kollegen machte ich mich heute auf den Weg, um dort mein Auto einmal in „Extrremsituationen“ beherrschen zu lernen.

Die ersten Übungen bestanden darin, das Fahrzeug auf 50 km/h zu beschleunigen und mit einer Vollbremsung zum Stehen zu bringen. Wer nun glaubt, dass er beim ersten Mal eine Vollbremsung schafft, irrt gewaltig. Das Fahrzeug kommt zwar dank ABS auch mit nicht blockierenden Rädern zum Stehen, aber erst weit nach dem fahrschultechnischen Reaktions- & Bremsweg. Ich hätte nie gedacht, dass eine „richtige“ Vollbremsung das Fahrzeug ehreblich früher zum Stehen bringt, es handelt sich dabei schon um ein, zwei Meter die man früher steht.
Die nächsten Bremsübungen fanden auf einer rutschigen Oberfläche und einer halb/halb Fläche statt.

Interessant wurde es, als man auf rutschiger Oberfläche einem Kurvenverlauf trotz Vollbremsung folgen sollte. Als Startgeschwindigkeit waren ebenfalls 50 km/h vorgesehen, dank ABS war diese Aufgabe problemlos zu erfüllen. Interessant war, das das Fahrzeug bei 65 km/h noch problemlos in der Spur zu halten war, aber bei 70 km/h die Grenze des Fahrzeuges überschritten wurde und es über die Vorderräder aus der Kurve getragen wurde.

Eine weitere Aufgabe bestand darin, das Fahrzeug bei einem Heckausbruch zu stabilisieren und geradeaus fahren zu lassen. Ich gebe zu, dass ich bei den ersten Versuchen, durch meine Karusellfahrt regelmässig das Vaihinger Schloss an mir vorbeiziehen sah.
Um das Heck ausbrechen zu lassen, fuhr man mit ca 40 km/h über eine im Boden eingelassene Schleuderplatte, die die Hinterachse des Fahrzeuges erkennt und nach dem Zufallsprinzip nach rechts oder links ausschlägt. Wenn man sein Fahrziel fixiert, macht einem diese Platte aber nichts mehr aus, denn man fängt sein Fahrzeug tadellos ab. „Es fährt immer dahin, wo sie hinschauen“, sagte uns der Fahrlehrer und er hatte recht.

Nach 5 Stunden auf dem Parcours war ich einige Erfahrungen reicher und fühle mich für den Straßendschungel gewappnet. Aber ich habe nur dieses Gefühl. Ob ich es tatsächlich bin, weiß ich erst, wenn eine der geübten Situationen eintritt und ich dann richtig reagiert habe.

Es bleibt auf jeden Fall zu sagen, dass man ein solches Training unbedingt einmal gemacht haben sollte. Auch wenn man nur das Bremsverhalten des eigenen Autos aufgezeigt bekommt, so wird der Eine oder Andere vielleicht angepasster fahren.

Sascha

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